Notfall Box für Zähne (Dento Safe)

In akuten Fällen

Grundsätzlich können unfallbedingt ausgeschlagene bleibende Zähne bei Kindern wieder in das Zahnfach zurückgesetzt werden (Replantation). Bei Milchzähnen soll dies wegen der Gefahr der Keimschädigung für die bleibenden Zähne unterbleiben. Wenn also beim Unfall ein bleibender Zahn verloren wurde, suchen Sie diesen Zahn!

Obwohl das sofortige Zurücksetzen des Zahnes schon am Unfallort sinnvoll wäre, sollte diese Maßnahme wegen des Infektionsrisikos für den verlorenen Zahnes vom Fachmann durchgeführt werden. Je schneller dies erfolgt, umso besser. Kontaktieren Sie sofort einen Zahnarzt oder die nächste Zahnklinik!

Entscheidend für den Erfolg der Replantation ist die richtige feuchte Aufbewahrung des Zahnes bis zum Wiedereinsetzen. Sehr hilfreich ist dabei die in Apotheken erhältliche Zahnrettungsbox „Dentosafe“ der Fa. Medic, Iserlohn. Diese Rettungsbox ist mit einer für die Aufbewahrung des Zahns geeigneten Flüssigkeit gefüllt. In dieser Box kann der Zahn und auch abgebrochene Stücke bis zu 24 Stunden gelagert werden.

Unsere Empfehlung: Legen Sie sich die Zahnrettungsbox „Dentosafe“ in Ihre Hausapotheke und führen Sie eine solche im Auto oder bei der Fahrradtour mit. Die Box hat bei Zimmertemperatur eine Haltbarkeit von drei Jahren.

Ist keine Zahnrettungsbox zur Hand ist, muss der Zahn anders vor Austrocknung geschützt werden. Empfohlen wird die Lagerung in physiologischer Kochsalzlösung oder kalter H-Milch. Die Aufbewahrung unter Speichel in der Wangentasche ist wegen der Keimbelastung der Mundhöhle nur bedingt empfehlenswert. Gerade bei kleinen Kindern besteht hier auch die Gefahr des Verschluckens.

Verhaltensregeln nach operativen Eingriffen im Mund- und Kieferbereich (Text: DGZMK):

Zur Vermeidung von Wundheilungsstörungen und anderen Komplikationen nach operativen Eingriffen im Mund- und Kieferbereich beachten Sie zu Ihrem eigenen Nutzen bitte die folgenden Verhaltensregeln:

  • Nach einer örtlichen Betäubung und auch durch die Belastung des chirurgischen Eingriffes kann Ihre Reaktionsfähigkeit – insbesondere auch bei aktiver Teilnahme am Straßenverkehr – für mehrere Stunden herabgesetzt sein. Sie sollten sich daher am besten nach Hause fahren lassen. Bis zum Abklingen der Betäubung sollten Sie wegen der Verletzungsgefahr nichts essen und nichts Heißes trinken.
  • Zum Schutz der Wunde und für eine möglichst ungestörte erste Blutgerinnung beißen Sie bitte ca. 15 Minuten auf den eingelegten Tupfer. Danach ziehen Sie ihn vorsichtig zur Seite ab. Bei einem angelegten Druckverband richten Sie sich bitte nach unseren speziellen Empfehlungen. Sollte wider Erwarten eine Nachblutung auftreten, beißen erneut für eine halbe Stunde auf ein zusammengerolltes sauberes, angefeuchtetes Stofftaschentuch. Im Zweifelsfall rufen Sie bitte die Praxis (0241 48411) oder außerhalb der Praxiszeiten die Notdienst-Nr.(0180 5986700) an.
  • Bei einer Schwellung nach dem Eingriff sind häufigere feucht-kalte Umschläge bis zur Folgenacht sehr hilfreich. Vermeiden Sie jedoch bei Eispackungen den unmittelbaren Hautkontakt. Wenn Sie sich zu Hause ausruhen möchten, legen Sie sich bitte ein dickes Kissen unter den Kopf und vermeiden eine Flachlage.
  • Nach Abklingen der Betäubung sollten Sie die nächsten Tage weiche, nicht zu heiße Kost zu sich nehmen und auf belagbildende Milchprodukte und Suppen verzichten. Schonen Sie beim Kauen die behandelte Seite.
  • In den nächsten 24 Stunden trinken Sie bitte weder Alkohol noch Bohnenkaffee, Cola oder schwarzen Tee. Verzichten Sie auch auf das Rauchen. So verringern Sie die Gefahr einer Nachblutung und tragen zu einer besseren Wundheilung bei. In den ersten postoperativen Tagen sollte sie keine Sauna nutzen.
    Ist das Öffnen des Mundes nach der Behandlung leicht eingeschränkt, ist das kein Grund zur Beunruhigung. Bemerken Sie jedoch eine starke Kieferklemme, anhaltende Gefühlsstörungen und/oder stärker werdende Schmerzen, kommen Sie bitte sofort zu uns.
  • In der ersten Woche nach dem Eingriff sollten Sie körperliche Anstrengungen vermeiden. Dies gilt insbesondere, wenn aufgrund der Schwere des Eingriffes eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt wurde. Beachten Sie bitte die Daten dieser Bescheinigung: Eine Gesundschreibung wird nicht benötigt.
  • Putzen Sie regelmäßig (3 x täglich) Ihre Zähne und auch evtl. vorhandene Prothesen. Nehmen Sie dabei jedoch den Operationsbereich aus und vermeiden heftiges Spülen. Die Benutzung von elektrischen Zahnbürsten außerhalb des Operationsbereiches ist möglich, Mundduschen nutzen Sie bis zur weitgehend abgeschlossenen Abheilung besser nicht.
  • Wenn Ihnen Medikamente verordnet wurden, halten Sie sich bitte exakt an die Einnahmevorschriften. Insbesondere bei Schmerztabletten ist auf die Höchstdosis zu achten! Nehmen Sie keine zusätzlichen Medikamente nach eigenem Ermessen!

Nach einem chirurgischen Eingriffes in der Mundhöhle sollten Sie nichts tun, was den Kreislauf in Schwung bringt: also 24 Stunden keinen Kaffee, keinen Tee und keine körperlichen Aktivitäten, die den Blutdruck ansteigen lassen. Sollte es nach der Entfernung eines Zahnes trotzdem zeitnah zur Nachblutung kommen, bitte nicht spülen, sondern durch Beißen auf ein sauberes Stofftaschentuch oder einen Tupfer Druck auf die Wunde ausüben. Bleiben Sie tagsüber in normaler Sitzposition und lagern Sie auch nachts den Kopf hoch, z.B. durch ein zweites Kopfkissen.

Reicht dies zum Stoppen der Nachblutungen nicht aus, wenden Sie sich an den Zahnarzt.
In der Wunde bildet sich im Normalfall ein Blutkoagel, das sich verfestigt und die Grundlage für die Wundheilung ist. Dieses Blutkoagel sollte nicht durch aggressives Zähnebürsten oder harte Speisen entfernt werden.

Geht das Blutkoagel trotzdem verloren, kann es auch nach einigen Tagen noch zur Nachblutung kommen. Jetzt besteht die Gefahr, dass Essensreste und Bakterien in die Wunde gelangen. In den meisten Fällen wird dann eine gezielte Nachbehandlung erforderlich. Warten Sie nicht zu lange, sondern vereinbaren Sie einen Termin in der Praxis.

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